
Auf der Gemeinderatssitzung vom 23. September 2025 stellte Tobias Brockel von der Bayernwerk Netz GmbH dem Gremium vor, wie die vollständige Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ablaufen könnte – inklusive einer Finanzierungsoption über das Bayernwerk. Das Unternehmen hatte die Isener Straßenbeleuchtung im Jahr 2023 von den Kraftwerken Haag übernommen und im Folgejahr eine Bestandaufnahme gemacht.
Nun liegt ein Umrüstkonzept auf LED vor, das den Stromverbrauch der Isener Straßenlaternen von derzeit knapp 138.000 kW/h um fast die Hälfte auf etwa 70.000 kW/h senken kann. Unterm Strich könnte die Maßnahme zudem 27.000 Euro an Stromkosten pro Jahr sparen.
Wie Brockel ausführte, werden keine zusätzlichen Lampen erforderlich sein, die Beleuchtungspunkte bleiben gleich. An einigen Stellen soll sich die Beleuchtung durch die Umrüstung verbessern, da LED-Beleuchtung gerichteter ist und weniger Lichtstreuung verursacht. Teilweise werde da jedoch anders empfunden – beispielsweise sei in der Feldstraße die Beleuchtung seit der Umstellung auf LED deutlich heller. Solche Stellen müssten laut Brockel genauer betrachtet werden, eventuell könnte man die Helligkeit reduzieren. Diskutiert wurde, die bereits vorhandenen „Retrofit“-Lampen in der Umrüstung weglassen, da sie bereits teilumgerüstet sind und die Amortisation nicht so schnell erfolgen wird. Als Gegenargument wurde ins Feld geführt, dass diese teilweise über 50 Jahre alten Lampen nicht dimmbar sind und kein gerichtetes Licht haben.
Die Dimmung um die Hälfte des Lichts ist derzeit von 22 bis 5 Uhr berechnet, möglich wäre aber auch von 1 bis 5 Uhr. Laut Brockel ist sie mit bloßem Auge kaum erkennbar, sie lässt sich jedoch messen. Bei der Lichtfarbe wären 2.700 Kelvin (K) besser als die 3.000 K, wie sie jetzt überwiegend vorhanden ist. Eine frühere Aussage der KWH, dass bei 2.700 K die Beleuchtungsstärke nicht ausreicht, sei nicht nachvollziehbar. 2.700 K wären deutlich wärmer und insektenschonender. Tobias Brockel führt aus, dass 2.700 K versicherungstechnisch unproblematisch sind. Eine noch wärmere Lichtfarbe könnte Bayernwerk auf Wunsch der Gemeinde umsetzen. Allerdings könnten dann möglicherweise Kontraste schwächer wahrgenommen werden und es so für ältere und sehbeeinträchtigte Personen zu Problemen kommen. Es sollte, so merkte ein Gemeinderat an, darauf geachtet werden, dass die Lichtfarbe innerhalb von Straßenzügen gleich ist. Letztendlich dürfte das aber eine Kostenfrage sein.
Die Umrüstung auf LED und die Behebung der festgestellten Mängel würde mit etwa 180.000 Euro zu Buche schlagen. Die Finanzierung könnte so aussehen, dass die Differenz zwischen der jetzigen jährlichen Stromzahlung für die Straßenbeleuchtung und der dann reduzierten Zahlung zur Abzahlung des zinslosen Darlehens verwendet würde, das die Bayernwerk GmbH der Gemeinde gewährt. Bei einem Strompreis von 0,40 Euro wären das die erwähnten 27.000 Euro im Jahr. Ist der Strompreis geringer, verlängert sich die Rückzahlungsfrist entsprechend. Umzurüsten sind etwa 250 der vorhandenen 563 Lampen.
Falls die Gemeinde diese Art der Finanzierung beschließt, würde die Umsetzung des Vorhabens etwa ein Jahr dauern. Danach wäre die LED-Umrüstung der Isener Straßenbeleuchtung abgeschlossen und alle Lampen wären mit einer Nachtdimmung versehen. Sollte eine veränderte Lichtfarbe gewünscht sein, würde diese ebenfalls mit eingestellt, beziehungsweise gleich entsprechend mit verbaut.
Der Marktgemeinderat will sich nun zunächst die Liste der Sanierungsarbeiten und der umzurüstenden Lampen im Detail ansehen. Ein Beschluss soll in einer der nächsten Sitzungen gefasst werden.